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Unterhaltsarbeiten an der Pacific 01 202

Im Dezember 2002 wurde unsere Dampflok im Schlepp der Ae 6/8 Nr. 208 ins Berner Lokdepot Aebimatte überführt. Ziel war, die Achslager sowie die Achsschenkel der beiden Laufachsen durch die BLS-Werkstätte in Spiez aufarbeiten zu lassen. Nach dem Ausbau der beiden Laufachsen wurden die Führungen am Drehgestell durch Spezialisten der Werkstätte Spiez vermessen. Dabei stellte sich heraus, dass nicht nur die Achslagergehäuse, sondern auch die Achslagerführungen am Drehgestellrahmen stark abgenutzt sind. Ein zweckmässiges Aufarbeiten der Achslagerführungen ist im Depot Bern leider nicht möglich.

Nach eingehender Besprechung mit den Spezialisten einigten wir uns darauf, auf ein blosses Aufarbeiten der Achslager zu verzichten (welches um Fr. 20'000.- gekostet und einen nicht allzu grossen Nutzen gebracht hätte) und im Winter 2003/04 eine komplette Revision des Laufdrehgestells durch die Werkstätte Spiez ins Auge zu fassen (siehe auch Bericht aus der Vereinsversammlung). Noch vor Weihnachten wurden die Laufachsen wieder durch unser Lokteam eingebaut. Am 3. Januar wurde die Lok wiederum mit der Ae 6/8 nach Lyss zurückgebracht. Erfolgreich aufgerabeitet werden konnte jedoch das heizerseitige (linke) Triebstangenlager. Dazu wurde die immerhin 340 kg schwere Triebstange auf einen Flachwagen verladen und mit der Ae 6/8 nach Spiez gebracht. Dort wurden die beiden Bronze-Lagerschalen überarbeitet und mit Weissmetall ausgegossen. Auf einem grossen Bohrwerk wurden die Lagerschalen in eingebautem Zustand ausgedreht. Zudem wurde das vordere, führerseitige Kuppelstangenlager, dessen Weissmetallausguss brüchig war, durch unser Lokteam komplett neu angefertigt. Beide Lager haben sich dann im Betrieb wieder bestens bewährt; die Kosten belaufen sich aber auf rund Fr. 6000.-.