20. Mai 2025 - Besuchsbericht Dampflokwerk Meiningen

Aktuelles aus dem Dampflokwerk,
Besuch und Besprechung vom
Dienstag, 20. Mai 2025:
 
Das Erfreuliche vorweg: am Kessel wird endlich wieder gearbeitet! Die Stehkesselwände sind weitgehend aufgearbeitet, so dass der Stehkessel final vermessen werden kann und der neue Bodenring endlich und bald extren bestellt und angefertigt werden kann. Auch werden die ersten der über 400 neuen Stehbolzen eingeschweisst.
 
Auch stand ein weiterer, mit der nun instand gestellten Nietzange vorgesehen. Dieser fand am gestrigen Vormittag auch statt.
Leider mussten wir dabei betrübt zur Kenntnis nehmen, dass die Funktion der Nietzange, obwohl wir dem DLW im Februar 2025 eine Schnittzeichnung mit Bedienungsanleitung der Zange zur Verfügung stellten, weder die Bedienung bekannt, noch Öl in die Hydraulik eingefüllt noch die Bedienung korrekt ausgeführt wird.
Trotz dieser Mängel gelang es aber, durch wiederholtes "händisches basteln an der Einstellung" einzelne Nietergebnisse zur Zufriedenheit auszuführen. Beim Nieten der 220 Niete am Bodenring, welche alle korrekt ausgeführt werden müssen, gelingt das so nicht.
Eine Verbesserung wird, so man im DLW die Anleitung demnächst auch liest, das nötige Hydrauliköl einfüllt und weitere Probenietungen unter unserer Anweisung durchführt, sofort gelingen.
Auch die eigentliche Besprechung war einmal mehr ernüchternd. Einige der Verantwortlichen waren nur zeitweise oder gar nicht anwesend. Fragen konnten deshalb wieder nicht beantwortet werden.
Ein bereits im Februar 2025 festgestellter und angesprochener, kleiner Riss in der rechten Stehkesselseitenwand, zwischen einem Waschlukenloch und einem Stehbolzenloch, wurde in den seither vergangenen drei Monaten nicht repariert. Dagegen hat man aber in diesem Bereich alte Nietlöcher, die beim Ausbau beschädigt wurden, bereits umsonst zugeschweisst und neu gebohrt. An dieser Stelle muss nun ein Stück Blech ausgeschnitten und ein Flicken eingeschweisst werden, die Löcher erneut gebohrt werden.
Dazu will man uns nun zuerst ein "Nachtragsangebot" kalkulieren und uns unterbreiten. Wann dieses kommt...? Keiner wagt eine Prognose.
Wir haben uns dazu in aller Deutlichkeit geäussert.
Selbst für einen Zeitpunkt der Vermessung des Stehkessels (siehe oben) und anschliessende Bestellung des Bodenrings will man sich nicht festlegen können und noch mindestens weitere fünf (!!) Wochen Zeit nehmen.
Dazumal ist dann ohnehin SOMMERURLAUB angesagt, die vor wenigen Wochen noch zugesagte Fertigstellung des Kessels bis zu den Dampfloktagen im September 2025, ist bereits wieder Geschichte.
Weiter haben wir am Nachmittag, beim zweiten Gang in die Kesselschmiede, an der Rauchkammer-Stirne eine massive Beschädigung des Stirnblechs und des Rauchkammertürrahmes festgestellt. In der Kesselschmiede war bereits niemand mehr zugegen, die Anwesenden Verantwortlichen wussten nichts vom Schaden, geschweige denn, wie dieser eingetreten ist.
Die Stirn inklusive des Türrahmens ist im unteren Bereich um mehr als 20 mm eingedrückt. Ein Rauchkammer-Verschlussriegel "schaut" statt waagerecht schräg nach oben.
Die erst im Jahr 2013 vollständig erneuerte Stirn muss nun wieder abgetrennt und neu gefertigt werden.
Ein Schönreden dieser Missstände unsererseits bringt definitiv nichts mehr.


Wichtige Ergänzung zum Beitrag "Aktuelles aus dem Dampflokwerk" vom 21. Mai 2025:
Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass "DAS DAMPFLOKWERK" in der Lage ist, unseren Kessel, wie auch weitere Kessel, zielgerichtet und mit ansprechender Qualität instand zu stellen.
Mit unserem Kessel hätte das DLW, hätte es die Arbeiten zielgerichtet und gemäss zahlreicher Ab- und Besprechungen zeitnah durchgeführt, beste Werbung in eigener Sache machen können.
Wir haben diesen Umstand den, einmal mehr nur wenigen und nicht vollständig anwesenden Verantwortlichen, in aller Deutlichkeit und einmal mehr erklärt.
Wir (und andere Vereine mit grossen Dampfloks) wollen den Erhalt des und sind auf DAS DAMPFLOKWERK angewiesen, sollen auch in Zukunft noch Umfangreiche Instandstellungen in nützlicher Zeit durchgeführt werden!
Mit dem wieder gezeigten Verhalten einiger zuständiger Verantwortlicher kann das Ziel aber nicht in nützlicher Frist (für alle) erreicht werden.
Diese Verantwortlichen müssen jetzt aber sofort lernen, die von ihnen geforderte und von uns angebotene und organisiere Hilfestellung durch einen versierten und anerkannten Fachmann im Lokomotiv- und Kesselbau, anzunehmen und zu akzeptieren.
Und nocheinmal in aller Klarheit:
Ein Grossteil der Handwerker aller Abteilungen im DLW arbeiten mit Begeisterung, Motivation und, die Jungen der Belegschaft, mit zunehmender Erfahrung auch im Nieten, gewissenhaft an Lok und Kessel, so man sie denn lässt.
Die schwerwiegenden zeitlichen Verzögerungen entstanden nicht in der Werkstatt, sondern im Bürotrakt.
Da dauerte das Erstellen von Angeboten oder das Beantworten einfacher, aber zwingend zu klärender Fragen zum Sanierungskonzept begründungslos mehrere Monate.
In dieser Zeit ruhten die Arbeiten an Lok und Kessel, trotz der von uns ohne Verzug überwiesenen, vertraglich vereinbarten Anzahlung in sechsstelliger Höhe.#
Wir wollen keinen "Krieg" mit dem DLW, schon gar keinen juristischen Kampf.
Wir erwarten und fordern bloss die zeitnahe, verzugslose Erledigung der vom Werk längst angebotenen und von uns jeweils umgehend (innert Tagen oder gar Stunden) erteilten Aufträge!
Und sobald dies endlich zu Fussen beginnt, erscheinen hier auch wieder durchgehend positive Berichte, welche dann "Werbung in eigener Sache" für das DLW sind.
Dann wird es auch nicht mehr nötig sein, dass sich die Werkleitung innert weniger Stunden um die Löschung "Image schädigender Berichte auf FB" bemühen muss.
Wir warten nun sehr gespannt darauf, ob die nun nächsten, vorgestern gemeinsam vereinbarten Schritte spätestens bis zum vereinbarten Termin auch tatsächlich ausgeführt sind und uns mitgeteilt werden.
Dies ist der erste Schritt in die richtige Richtung!
Zu Kommentaren:
Wir freuen uns über eure Kommentare, ob zustimmend oder hinterfragend.
Bitte wählt aber eure Worte sachlich und nicht verletzend, auch die Mitarbeiter des DLW sind Menschen und lesen hier z.T. auch mit.
Wir sind auf Gedeih und Verderb auf das DLW angewiesen und wollen, dass mit Freude an unserer Lok gearbeitet wird.
Verein Pacific 01 202
Der Vorstand
 
 
 
 
 
Klein und gross stehen neben einander...
Links der Kessel der Liliputdampflok 003 der Dresdner Parkeisenbahn
(Bild veröffentlicht mit ausdrücklicher Erlaubnis der Dresdner Parkeisenbahn)
 
 An der Stehkesselvorderwand sind neue Kopfstehbolzen eingesetzt, aber noch nicht verschweisst.
 
 
 
 Stehkesselseitenwand: auch da sind neue Kopfstehbolzen eingebaut, aber aussen noch nicht verschweisst.
 
Eingesetzte Kopfstehbolzen 
 
 Blick in die Feuerbüchse
 
Vorbereitung zum Schweissen eines Stehbolzen in der Feuerbüchse
Schweissen eines Stehbolzens
Linke Stehkesselseite: Kopfstehbolzen sind aussen verschweisst.
Die Nietzange hängt bereit am neuem Hallenkran über dem Probestück.
Messen des Durchmessers des Nietschafts. Für Versuchszwecke wurden Niete mit leicht unterschiedlichen Schaftdurchmessern gedreht.
Ein Niet im elektrischen Nietofen
Ein glühender Niet kurz vor dem Entnehmen aus dem Ofen...
Der erste Nietversuch (rechts im Bild) gelang sehr gut. Der zweite Nietversuch scheiterte an der händischen Einstellung, welche bei korrekter Bedienung und Funktion nicht nötig ist und der Fehler nicht passiert.
Eingesetzte und geheftete Kopfstehbolzen
Ein neuer, gedrehter Kopfstehbolzen
Vorrat an Kopfstehbolzen
Der alte Bodenring: obwohl vom DLW festgelegt wurde, dass die Bohrungen beim Ausbau nicht beschädigt werden dürfen, wurden dabei von 220 Bohrungen ca. 75 Bohrungen im Stehkessel so stark beschäfigt, dass diese nun aufwändig zugeschweisst und neu gebohrt werden müssen.
Der dritte Nietversuch (links) gelang wieder zur Zufriedenheit.
Nietzange und Niet im Ofen
Rechte Stehkesselseitenwand unten: bereits im Februar 2025 hat man zwischen dem grossen Waschlukenloch und dem Stehbolzenloch oben rechts ein Riss entdeckt.
Bis heute wurde dieser Riss nicht repariert, aber darunter die Nietlöcher zugeschweisst und neu gebohrt. Umsonst, nun muss ein Flicken eingeschweisst werden.
Eine der Nietproben: diese wurden aufgesägt, um die Leibung der in der Bohrung gestauchten Niete zu überprüfen. Das Resultat ist ansprechend.
Der stark verbogene Rauchkammertürring. Der Riegel unten müsste waagrecht nach links "schauen".
Waschlukenloch mit Stehbolzen- und Nietloch-Bohrungen. Der Flicken wurde nun (wieder!) angezeichnet.
Blick auf die Rauchkammerstirn.
Deutlich sind die blauen Flecke vom gescheiterten Versuch, die verbogene Stirn und der Türrahmem durch wärmen und mit kräftigen Hammerschlägen zu richten. Die Beulen im Blech sind gut seh- und spürbar.